Die Fachstelle bietet Beratung für Frauen und Mädchen ab 14 Jahren, die von sexualisierter Gewalt betroffen sind oder waren. Die Beratung richtet sich auch an Angehörige und Bezugspersonen sowie an Fachkräfte.
Sexualisierte Gewalt bedeutet, dass Sexualität als Mittel eingesetzt wird, um die Betroffenen zu demütigen und Macht über sie auszuüben. Unter sexualisierte Gewalt fällt jede Handlung gegen das Recht auf sexuelle Selbstbestimmung:
- aktuelle oder zurückliegende sexuelle Misshandlung
- (versuchte) Vergewaltigung
- sexuelle Gewalt in Ehe und Partnerschaft
- Vergewaltigung oder Missbrauch nach K.o.-Tropfen
- sexuelle Nötigung
- sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz
- sexuelle Belästigung am Telefon
- sexuelle Belästigung im Alltag z.B. durch „zufällige“ Berührungen, Grabschen …
- sexuelle Belästigung im Internet
- Veröffentlichung von intimen Bildern
- Belästigung durch pornografisches Material
Vergewaltigung, sexuelle Nötigung, sexuelle Misshandlungen sowie das Verabreichen von K.o.-Tropfen sind strafbare Handlungen. Laut § 177 im Strafgesetzbuch ist es eine Straftat, sobald der Täter sexuelle Handlungen am Opfer gegen dessen „erkennbaren Willen“ ausübt. Jede Handlung gegen den eigenen Willen ist ein Übergriff in die Persönlichkeit. Ein Übergriff löst bei Betroffenen Hilflosigkeit, Angst, Scham oder Ohnmacht aus. Dabei trägt das Opfer keine Schuld!
Frauen und Mädchen, die sexualisierte Gewalt erlebt haben, können sich an die Fachstelle wenden. In persönlichen Gesprächen werden sie gestärkt und unterstützt, mit dem Erlebten umzugehen. Frauen und Mädchen werden auf ihrem Weg begleitet, die eigenen Stärken wiederzufinden und Selbstheilungskräfte zu aktivieren.
Sie erhalten Informationen über die Auswirkungen der traumatischen Erfahrung und lernen ihre körperlichen und seelischen Reaktionen besser einzuschätzen. Die Beratung kann einen Übergang in eine Therapie schaffen. Des Weiteren erhalten Frauen und Mädchen Informationen über rechtliche Möglichkeiten und Hinweise zu Strafverfahren. Außerdem besteht ein Rechtsanspruch auf eine psychosoziale Prozessbegleitung im Gerichtsverfahren.
Darüber hinaus engagiert sich die Fachstelle in Prävention und Öffentlichkeitsarbeit. Regelmäßig werden Selbstbehauptungs- und Selbstverteidigungskurse für Frauen angeboten. An Infoständen oder zu Großveranstaltungen ist die Fachstelle in der Öffentlichkeit präsent, klärt auf und informiert. Die Fachstelle arbeitet mit örtlichen VertreterInnen (wie z.B. Polizei, Gleichstellungsstellen) zusammen und unterstützt bei der Entwicklung von Schutzkonzepten sowie bei der Analyse örtlicher Gegebenheiten zur Identifikation von Angsträumen. Sie beteiligt sich aktiv in Netzwerken zum Thema Opferschutz und sexualisierter Gewalt.
Wichtige Informationen und Anlaufstellen:
- Hier gibt es Informationen und Adressen zur anonymen Spurensicherung nach Vergewaltigung
- Das „Hilfeportal sexueller Missbrauch“ stellt Informationen für Betroffene, Angehörige und Fachkräfte zur Verfügung
- Das „Hilfetelefon Sexueller Missbrauch“ ist die bundesweite, kostenfreie und anonyme Anlaufstelle für Betroffene von sexueller Gewalt, für Angehörige sowie Personen aus dem sozialen Umfeld von Kindern, für Fachkräfte und für alle Interessierte. Telefon: 0800 22 555 30. Das Hilfetelefon ist ein Angebot von N.I.N.A. e.V.
- Das „Berta-Telefon“ bietet Beratung und ist telefonische Anlaufstelle für Betroffene organisierter sexualisierter und ritueller Gewalt
gefördert vom

Kontaktdaten
Hansastraße 38
59425 Unna
Telefon: 02303 – 822 02
Fax: 02303 – 778 91 29
frauenberatungsstelle@frauenforum-unna.de
Telefonzeiten
mit persönlicher Beratung und zur Terminvereinbarung:
Mo | 11 – 12 Uhr |
Di | 15 – 16 Uhr |
Mi | 11 – 12 Uhr |
Do | 15 – 16 Uhr |
Außerhalb der Telefonzeiten ist ein Anrufbeantworter geschaltet.
Team
Nadia Sert
Dipl.-Pädagogin, Leitung
Heike Bagusch
Dipl.-Sozialarbeiterin
Sandra Sagolla
Erziehungswissenschaft M. A.
Frauke Huwald
Dipl.-Sozialpädagogin
Ariane Raichle
Dipl.-Pädagogin